Work und Bastel Tipps und Erfahrungen die wir Ihnen gerne vermitteln möchten
Diese Seite wird regelmäßig mit neuen Tipps erweitert.
Schon lange ist das Thema Nockpunkte -wie, -was und -warum ein Thema. Wir hatten uns schon vor langer Zeit im Bogensport Magazin dazu mit einem mehrseitigen Bericht präsentiert. Hier der Bericht zu Ihrer Info:
Nockpunkte - Die wichtige vergessene Sache!
Schauen wir uns heute auf Turnieren mal so manche Sehne an, können wir nur mit dem Kopf schütteln.
Besonders die Nockpunkte sind eine so wichtige Sache und wird wenig Bedeutung geschenkt.
Dieses gilt allerdings nur für den so genannten Freizeitschützen. Top – Schützen achten absolut genau auf Ihren Nockpunkt und kennen auch die Auswirkungen auf den Schuss.
Hier möchte ich meine Erfahrungen die ich in den vergangenen Jahren über Nockpunkte gemacht habe weitergeben.
Beginnen wir mit dem Klemm – Nockpunkt scherzhaft auch Vogelring genannt.
Drei Varianten von small, medium und large stehen uns zur Verfügung. Beim den Angaben zur Verwendung der einzelnen Größen muss ich anmerken, dass die meisten Angaben wie small NP für Sehnen von 10-12 Strang, medium 14 – 16 Strang und ab 18 Strang large NP sich in der Vergangenheit nicht bewährt haben. Wir benutzen den small NP bis 18 Strang da dieser sich auf der Sehne weniger bewegt. Ja, richtig gelesen.. weniger. Die Klemm Nockpunkte neigen stark dazu sich nach und nach aus Ihrer Position zu drehen, wie eine Mutter auf einem Gewinde. Festgestellt wird dieses allerdings meistens erst auf einem Turnier.
Die Höhe des Nockpunktes sollte zwar ausgeschossen werden, aber nach der Erfahrung ist eine Höhe von 12 – 13mm Unterkante oberer Nockpunkt ideal. Nachdem die Nockpunkthöhe ermittelt und angezeichnet wurde, (Bild 1) aufklemmen und mit einer Nockpunktzange festdrücken. (Bild 2-4) Beim Festklemmen des zweiten Nockpunkts ist darauf zu achten, dass sich zwischen den Nockpunkten und dem Nocken ein Bewegungsspielraum von ca. 1mm befindet. (Bild 5+6) Ein weiterer Nachteil des Klemm -Nockpunkts sind die schafen Kanten durch die deutliche Abriebspuren auf dem Leder des Tab nach einiger Zeit sichtbar werden. Er verhindert dadurch einen schnellen Ablass von der Sehne und wirkt sich damit unmittelbar auf das Ergebnis aus.
Die besseren Nockpunkte sind gewickelte aus Garn oder Papier.
Wegen der einfachen und perfekten Verarbeitung bevorzugen viele Topschützen den gewickelten Nockpunkt aus Garn. Wenn das anzeichnen (Bild 1) erfolgt ist, legt man um die Mittelwicklung einen Film aus Klebstoff. Hier bevozuge ich einen Gel – Superkleber (Cyanacrylat). (Bild 7) Nun nehmen wir einen normalen ca. 25 cm langen Nähfaden (Zwirn) aus Mutter oder Oma`s Nähkiste. (Bild 23) Schöne Farben gibt es auch zur Auswahl.
Den Faden um die Sehne ins Klebebett gelegt und den Anfangsfaden überwickeln. (Bild 8+9) Nun den Beginn des Fadens bündig mit einem scharfen Cuttermesser abschneiden. (Bild 10) Über die Wicklung wiederum eine Schicht Kleber auftragen. (Bild 11) Den Faden zurück wickeln bis zur Markierung. Wieder Kleber auftragen und wickeln. Solange wiederholen bis die gewünschte Dicke des Nockpunkts erreicht ist. Danach mit etwa 1cm Abstand den Faden abschneiden. (Bild 12-14) Nun den Nockpunkt mit Kleber wiederum tränken und mit Hilfe einer kleinen Plastiktüte den Restfaden in Klebebett einreiben.
Die Plastiktüte agiert hier als Schutzschicht zwischen Finger und Superkleber. (Bild 15+16) Den Rest des Klebers abwischen und der obere Nockpunkt ist fertig. Ein Nock dient uns als Vorlage für den Abstand des unteren Nockpunkt. (Bild 17) Anzeichnen und den Wickelvorgang wie oben beschrieben ausführen. (Bild 18-20) Anders als bei den Klemm- oder Papiernockpunkt darf der Nockpunkt aus Nähgarn den Nock berühren. (Bild 21-22) Fertig ist der Nockpunkt aus Garn und es kann sofort damit geschossen werden.
Bei einem Nockpunkt aus Papier sind die auszuführenden Schritte ähnlich. Als Papier kann ganz normales Kopierpapier verwendet werden. Wir schneiden uns aus Papier einen Streifen von ca. 3mm Breite und legen ihn an die Markierung des oberen Nockpunkt in Klebebett und drücken ihn an. (Bild 24+25) Danach belegen wir den Streifen mit Superkleber (Bild 26) und rollen ihn unter etwas Druck auf die vorhandene Lage Papier solange bis die gewünschte Höhe erreicht ist. Danach einfach mit einer Schere abschneiden. (Bild 27-29) Das Reststück sowie die Außenseite des Papiers mit Kleber einschmieren und mit Hilfe der Plastiktüte andrücken. (Bild 30+31)
Der untere Nockpunkt wird wieder mit Hilfe einer Musternocke angezeichnet. Auf einen Abstand von ca. 1mm zwischen Nockpunkt und Nocke achten. (Bild 32+33+35) Die Schritte wie vorher schon beschrieben ausführen. (Bild 34) Nach der Fertigstellung die Kanten abrunden. Dieses kann mit Hilfe einer Schlüsselfeile oder sehr, sehr vorsichtig mit einem Cuttermesser erfolgen. Zum Abschluß den Nockpunkt wieder mit Kleber glätten (Bild36-40)
Entfernen von geklebten Nockpunkten ist auch keine Wissenschaft. Ein sehr vorsichtiger Umgang mit dem Cuttermesser um die Mittelwicklung nicht zu beschädigen ist aber eine Grundvoraussetzung. Das Cuttermesser parallel zur Mittelwicklung ansetzen und den Nockpunkt schneiden. (Bild 41-43) Der Abschnitt des oberen Teils reicht um den Rest des Nockpunkts einfach von der Mittelwicklung zu entfernen. (Bild 44+46)